Region Bodensee

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Der Bodensee, eine der bekanntesten und zugleich schönsten Urlaubsregionen Deutschlands:

Ein geradezu himmlischer Ort ist er also, der Bodensee. Mal spiegelt sich die Sonne glitzernd im Wasser, mal ziehen dicke Nebelschwaden über den See, mal ballen sich die Wolken bedrohlichzusammen und der Wind peitscht die Wellen tosend auf die Kaimauern, mal liegt er glatt und friedlich da wie ein riesiger Spiegel. Im Hintergrund tragen die Alpen verschneite Gipfel, rundherum wellt sich eine sanfte Hügellandschaft geprägt von Rebhängen, Gemüsefeldern und Obstplantagen, barocke Kirchen, Schlösser und Fachwerkhäuser bilden pittoreske Stadtsilhouetten. Der Bodensee ist allemal faszinierend und mit seinen 572 Quadratkilometern Fläche das drittgrößte Binnengewässer Mitteleuropas, nach dem Plattensee (591 Quadratkilometer) und dem Genfer See (582 Quadratkilometer). Die Strecke von Bregenz bis Stein am Rhein misst 76 Kilometer, die größte Seebreite zwischen Rorschach und Kressbronn beträgt fast 15 Kilometer. An seiner tiefsten Stelle geht es 254 Meter hinunter bis auf den Grund, rund 50 Billionen Liter Wasser fasst das Becken im Schnitt.

Warum das Gewässer ausgerechnet Bodensee heißt, lässt sich nicht eindeutig klären. Wäre es nach den Römern gegangen, die 50 vor Christus in der Region auftauchten, wäre der Name Lacus Brigantius in Anlehnung an Bregenz geblieben. Auch die germanischen Alemannen konnten sich 450 Jahre später mit Lacus Lemannus nicht dauerhaft durchsetzen. Mitte des achten Jahrhunderts gewannen dann die Karolinger die Oberhand, ihrer Pfalz gaben sie den Namen Bodema und der setzte sich irgendwie im Volksmund fest. Die 50.000 Teilnehmer des Konstanzer Konzils von 1414 bis 1418 konnten damit allerdings nichts anfangen:
"Lake of Constance", "Lac de Constance" und "Lago di Costanza" lautete ihr Reiseziel.

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Etwa 4000 vor Christus haben die Menschen den See für sich entdeckt. Das Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen gibt Zeugnis von den ersten Bewohnern und ihren Häusern aus der Stein- und Langenargen Bronzezeit am Bodensee. Tatsache ist aber, dass der Bodenseeraum nur selten im Rampenlicht der Geschichte stand. Vom siebten Jahrhundert an hatten Mönche aus Irland und Schottland - einer von ihnen hörte auf den Namen Gallus - die alemannische Bevölkerung christianisiert. Die höchste und längste kulturelle Blütezeit erlebte die Region zwischen 800 und 1200 im Wirkungskreis der Klöster Reichenau und St. Gallen, die in Architektur, Buchmalerei, Dichtung, Musik, Garten- und Landbau Pionierarbeit leisteten und die heute zum Weltkulturerbe der Unesco zählen.

Neben den vielen Kirchen und Klöstern sorgten die Adelsdynastien zu Zeiten der Kleinstaaterei für eine märchenhafte Fülle von Renaissanceschlössern und Barockresidenzen, Lustgärten und Orangerien rund um den Bodensee, weil sie in Traditionspflege und Repräsentationsdrang miteinander wetteiferten. Kein Zufall also, dass sich in dieser malerischen und inspirierenden Landschaft immer wieder Dichter und Künstler heimisch fühlten.

Etwa 2,5 Millionen Menschen haben das Glück, am Bodensee zu leben. Drei Länder grenzen in der Region aneinander: Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Zur deutschen Seite gehört mit 177 Kilometer Küste (davon 155 Kilometer Baden-Württemberg) das längste Stück Ufer. Konstanz ist mit mehr als 80.000 Einwohnern die größte Stadt, gefolgt von Friedrichshafen, das als einzige Bodenseestadt auf Grund der Zeppelin-Werke im Zweiten Weltkrieg durch einen Bombenangriff zerstört wurde. Wer sich einen Überblick verschaffen will, besteigt den Säntis, den mit 2.504 Meter höchsten Berg der Gegend - wobei die Bregenzer mit Sicherheit eine Wanderung auf ihren Hausberg, den Pfänder (1.064 Meter) empfehlen würden.